Johanna, Anfang 40, unverheiratet und kinderlos, kehrt für eine Nacht in die Wohnung ihrer soeben verstorbenen Mutter zurück. Das erste, was sie tut, sie sortiert die Wäsche, belädt die Waschmaschine, startet das Waschprogramm. […] Johanna streift durch die Wohnung, sieht dies, nimmt jenes in die Hand und alles weckt in ihr Gefühle, Erinnerungen. Es sind gute und es sind schlimme Gefühle, die diese Erinnerungen in ihr wachrufen. Es sind Gerüche vor allem, die Johanna an Dinge, Vorfälle oder Erlebnisse aus ihrer Kindheit und Jugend erinnern. Johannas Mutter hat immer wieder von „Zuhaus“ gesprochen, dieses „Zuhaus“ war der Bezugspunkt im Leben von Johannas Mutter […]. Johanna hat keine Geschwister, so konzentrierte sich alles auf das Einzelkind.
Dabei war das verlorene „Zuhaus“, die alte Heimat im Sudetenland, das Maß aller Dinge. Menschen, neue Bekannte, Freunde der Tochter wurden danach bemessen, ob sie bzw. ihre Vorfahren auch von „Zuhaus“ waren. Die ganze Nacht verbringt Johanna mit diesen Gedanken, bestellt sich eine Pizza, lädt die Pizzabotin zu Essen und Wein ein, hört die Lieblingsmusik ihrer Mutter und verarbeitet auf diese Weise deren Tod. Wie auch ihre eigene Vergangenheit. Interessant ist vor allem der Stil, in dem Angelika Overath ihre Geschichte, die durchaus biographische Züge tragt, erzählt. Kurze, knappe Sätze, ohne Schnörkel, ohne Farbe, wie eine Stimme ohne Timbre.[…] Besonders wenn man selbst die eigene Mutter bereits verloren hat, entfaltet der Roman eine ganz persönliche Wirkung. Quelle: 2. Buchseite
»Ein unheimlich geistfunkelnder Abenteuerroman. Für alle, die Freude an Literatur und Sprache haben, und es gerne auch mal ein bisschen anspruchsvoller mögen.« (Denis Scheck, SWR2 Lesenswert, 24.10.2021)
Über die Autorin: Angelika Overath wurde 1957 in Karlsruhe geboren. Sie arbeitet als Reporterin, Literaturkritikerin und Dozentin und hat die Romane „Nahe Tage“, „Flughafenfische“, “Sie dreht sich um” und “Ein Winter in Istanbul” geschrieben. “Flughafenfische” wurde u.a. für den Deutschen und Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre literarischen Reportagen wurde sie mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Sent, Graubünden. Quelle: www.penguin.de
Ort | Hospizverein Konstanz Talgartenstraße 2 78462 Konstanz |
Datum | Mittwoch 11.12.2024 |
Zeit | 19:00 – 20:30 |
Kosten | Eintritt frei, über Spenden zur Kostendeckung freuen wir uns sehr. |
Kurzinfo zum Buch | Angelik Overath, Nahe Tage Taschenbuch, btb Verlag Erschienen am 08.03.2021 176 Seiten ISBN: 978-3-442-77051-9 |
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