Vortrag

Suizid – (K)ein Tabu

Veranstaltungswochen vom 15.01. bis 14.02.2020

Termine/Angebote

Alle 52 Minuten nimmt sich ein Mensch in Deutschland das Leben. Jährlich sterben allein hierzulande circa 10.000 Menschen durch Suizid, etwa dreimal mehr als durch Verkehrsunfälle. Die Word Health Organization, WHO, geht weltweit von ca. 800.000 Suiziden pro Jahr aus (2014).
Selbsttötungen haben unzählige kulturelle, soziologische und individuelle Facetten. Bei der Mehrheit aller Suizide bleiben Familienmitglieder, Partner und Freunde zurück. Die WHO spricht von durchschnittlich fünf bis sieben Angehörigen je Suizid. Somit dürften allein in Deutschland jedes Jahr fünfzig- bis siebzigtausend Hinterbliebene betroffen sein. Da die Trauer nach Selbsttötung oftmals über Jahre hinweg zum lebensbestimmenden Thema wird, ist davon auszugehen, dass aktuell mehrere hunderttausend Menschen versuchen, mit den Folgen eines Suizids zurechtzukommen.

Nicht berücksichtigt sind dabei diejenigen, die berufsbedingt mit Suiziden zu tun haben, bei der Polizei, bei Rettungsdiensten in der psycho-sozialen Arbeit oder Menschen, die beispielsweise als Lokführer*innen unfreiwillig an einem Suizidgeschehen teilhaben.
Selbsttötung als Todesursache wirft auch immer die Frage nach dem Warum und nach der gesellschaftlichen Beurteilung auf. Kontrovers diskutiert wird hierbei unter anderem der sogenannte assistierte Suizid bei einer unheilbaren Erkrankung oder der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Lebensende. Zum Themenkreis Suizid zählen auch Selbstmordattentate, psychische Erkrankungen und Suizidgedanken, die sich in Extremsport oder in Anorexie manifestieren. Die kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Unterschiede, die Ambivalenz und die Unsicherheit im Umgang mit dieser Todesart sind groß.

 

Ab Februar 2020 trifft sich in Konstanz eine Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene nach Suizid … mehr erfahren

Eine psychotherapeutisch begleitete Gruppe für Hinterbliebene nach Suizid trifft sich regelmäßig im Hospizverein Konstanz
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Mit den Veranstaltungswochen vom 01. Januar bis 14. Februar können sich Interessierte und Betroffene auf unterschiedliche Weise mit dem Thema auseinandersetzen und sich über mögliche Hilfen im Landkreis informieren.

 

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